Der Schlüssel...

Zeit für mich.

Ich hatte soeben die Wahl.

Nutze ich die freie Zeit, um hier das tägliche Chaos zu beseitigen, Wäsche zu waschen und zu verräumen. Dinge dieser Art wären immer genügend zu tun.

Oder nutze ich meine vermutlich kurze freie Zeit, um mich auch einmal für den Moment zurückzulehnen, meine Augen zu schließen und ganz bei mir zu sein. Nutze ich die Zeit, um mal wieder zum Stift zu greifen und meine Gedanken schweifen zu lassen.

Entgegen all meiner Logik habe ich mich fürs Schreiben entschieden. Ganz einfach deshalb, weil ich heute Morgen schon sehr abrupt in den Tag starten musste. Das Baby war früh und plötzlich hellwach. Der Große kurz darauf ebenso. Also alle ab ins Bad und für den Tag fertig machen. Gemeinsames Frühstück für uns drei. Vesper für den Großen packen. Ab in die Kita. Spaziergang, damit das Baby nochmal schlafen kann. Kundenwünsche und Anfragen bearbeiten.

Puh. Kurze Verschnaufpause. Die habe ich mir verdient.

Auch du hast sie dir verdient. Jede/r hat sich zwischendurch eine kleine Pause verdient. Und zwar genau dann, wenn eigentlich keine Zeit dafür ist.

Mir persönlich fällt es immer noch sehr oft, sehr schwer, mir diese kurzen Pausen zu gönnen. Dabei spüre ich doch hinterher, dass diese meiner Seele so gut tun. Wohin soll mich dieses "höher-weiter-schneller" dieser Welt momentan auch führen?!

Ich möchte später - nein jetzt schon - auf mein Leben blicken und sagen können: ja ich habe gelebt. Wenn ich immer nur der nächsten Aufgabe auf der langen To Do Liste hinterher hetze, dann werde ich das Leben vorüber ziehen lassen. Deswegen. Kleiner Reminder an mich - und dich.

Nutze deine Zeit sinnvoll.

Nutze sie, um auch Dinge zu tun, die genau jetzt in diesem Moment gut tun. Und weniger für Sachen, die stressen oder beschwerlich sind. Die Wäsche rennt nicht weg. Deine Zeit für dich schon.

Es gibt natürlich Aufgaben, wie die Steuererklärung, an denen kommen wir irgendwann nicht mehr vorbei. Aber auch hier gilt - wenn ich von Anfang an die Dinge ordne und abhefte, dann komme ich gar nicht erst unter Druck. Und so ist es doch mit allen Dingen im Leben. Jeden Tag ein bisschen. Dann ist es kurz vor Abgabe nicht weiter tragisch. 

Und ja, auch ich darf mich da oft noch an die eigene Nase fassen. Vor allem Wäsche ist diese "Never Ending Story" in meinem Leben. Ich schaffe es oft nicht da dran zu bleiben und dann habe ich irgendwann diesen riesigen Berg vor mir. Das ist doch wirklich unnötig. Ich weiß das.

Und trotzdem genieße ich gerade jetzt in diesem Moment die Tatsache, dass ich mich fürs Schreiben entschieden habe. Mein Kopf ist freier und meinem Körper tut die kurze Auszeit auch gut. Nun kann ich wieder mit neuem Mut auf meine To Do Liste blicken und entspannter den Aufgaben gegenüber treten.

Für mich war heute das Schreiben die perfekte Balance zum restlichen Tag. Morgen ist es vielleicht die Idee ein paar Seiten in meinem Buch zu lesen. Und nächste Woche tanze ich vielleicht eine Runde durchs Wohnzimmer. 

Die Möglichkeiten sich Gutes zu tun sind unglaublich vielfältig. Und genau das zu erkennen - das ist der Schlüssel.

 

Miriam

20. Januar 2022

 

 

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